2. Mai 2024

Bakterien am Smartphone, Ohrhörer, Fernbedienung

Wir nehmen diese Dinge täglich viele Male in die Hand und wissen meist gar nicht, welchen Gefahren wir uns dabei aussetzen. Klingt am Anfang Angsteinflößend und übertrieben. Wenn Sie das nun folgende Kapitel gelesen haben, werden Sie anders darüber denken. Um diese 4 harmlos erscheinenden Alltagsgegenstände geht es.

An/In der Handtasche

SIE trägt mehr als SIE vermutet. „INITIAL“,  ein Expertenteam für Waschraumhygiene und Abfallentsorgung im Gesundheitswesen zeigte in einer Studie, dass Handtaschen mehr Bakterien beherbergen als eine Toilettenspülung.

Diese Experten stellten am 08.05.2012 Forschungsergebnisse vor, die zeigen, dass die Griffe von Damenhandtaschen mehr krankmachende Keime als die durchschnittliche Toilettenspülung beherbergen. Es wurden von Taschen für Büroangestellte Abwischtests durchgeführt, bei denen die schmutzigsten Teile von Damenhandtaschen und die darin enthaltenen Artikel freigelegt wurden. Auch  Taschenfutter, Schminke und Handys wurden untersucht, um die schmutzige Wahrheit hinter den persönlichen Besitztümern zu enthüllen, die wir täglich bei uns tragen. Insgesamt wurde festgestellt, dass an jedem fünften Handtaschengriff bakteriell bedingte Kontaminationen beheimatet waren, die ein erhebliches Risiko für Kreuzkontaminationen darstellten. Bei dem schmutzigsten Gegenstand in einer Handtasche handelte es sich um Gesichts- oder Handcreme mit mehr Bakterien als der durchschnittliche Toilettensitz, dicht gefolgt von Lippenstift und Mascara.

Die begehrten „it“ -Taschen aus Leder bieten aufgrund ihrer schwammigen Textur ideale Bedingungen für das Wachstum und die Verbreitung von Bakterien. Die Händehygiene ist ein entscheidender Bestandteil, um zu verhindern, dass sich Bakterien ausbreiten und Krankheiten verursachen. Daher empfehlen die Experten, regelmäßig Hände und persönliche Gegenstände wie Taschen mit antibakteriellen Tüchern oder Gel zu reinigen, um eine Kreuzkontamination zu verhindern. Peter Barratt, technischer Leiter von INITIAL-Hygiene, kommentiert: „Handtaschen kommen regelmäßig mit unseren Händen und Oberflächen in Kontakt. Das Risiko, dass verschiedene Keime auf sie übertragen werden, ist sehr hoch, insbesondere wenn Taschen selten gereinigt werden. Sobald sich diese Keime auf den Taschen befinden, können sie leicht mit den Händen auf andere Oberflächen übertragen werden. Regelmäßige Händedesinfektion ist unerlässlich, um das Vorhandensein von Bakterien zu verhindern. Eine regelmäßige gründliche Reinigung der Damenhandtaschen wird empfohlen, um Ablagerungen oder Verunreinigungen zu vermeiden.

 

Am Smartphone/Fernbedienung

Wussten Sie, dass bis zu 3900 verschiedene Mikroben pro Quadratzentimeter auf dem Bürotelefon tummeln. In der Küche, bei der Arbeit, beim Wandern oder sogar im Bad – unsere Smartphones nehmen wir fast überall in der Hand. Jedes Mal, wenn wir einen Anruf tätigen, eine Nachricht eintippen oder im Internet scrollen, übertragen wir auch jede Menge Bakterien und Keime auf die Oberfläche der Geräte. Gleichzeitig reinigen wir sie viel zu selten. Kein Wunder also, dass Smartphones wahre Bakterienfallen sind.

Darüber, wie viele Keime sich genau auf den Geräten tummeln, macht die Wissenschaft unterschiedliche Aussagen. Wissenschaftler der University of Michigan School of Public Health beispielsweise fanden in einer Studie durchschnittlich 17.000 Bakterien auf den Handys von Schülern.

Die Universität von Arizona, Tucson, Arizona hatte sich dieses Problems angenommen und eine Studie veröffentlicht – hier die Zsammenfassung:

Handys tragen 10-mal mehr Bakterien als die meisten Toilettensitze. „Wann haben Sie zuletzt Ihr Handy gereinigt?“, fragte Charles Gerba, ein Mikrobiologe an der Universität von Arizona. Während Toiletten in der Regel häufig gereinigt werden, weil Menschen im Badezimmer mit Keimen in Verbindung gebracht werden, werden Mobiltelefone und andere häufig zu handhabende Gegenstände – z. B. Fernbedienungen – häufig von der Reinigungsroutine ausgeschlossen. Gerba sagt, dass Mobiltelefone ständig Keime aufnehmen. „Ich sehe Leute, die auf Toiletten sitzend telefonieren.“ Die Menge an Keimen auf einem Telefon ist jedoch kein Problem – es ist die gemeinsame Nutzung von Telefonen zwischen Menschen. Ohne zu teilen, trägt jedes Telefon nur einen Satz von Keimen und wird seinen Besitzer nicht krank machen, sagte Gerba.

viel Platz für Bakterien auf einem alten iPhoneUnd das sagt der TÜV-Rheinland: Schon kleinste Kratzer auf Smartphones und Tablets reichen laut den Experten des TÜV Rheinland aus um Keimen, Pilzen und Bakterien als Versteck und Nährboden zu dienen. Sie überleben bei Raumtemperatur mehrere Tage, Sporen von Pilzen sogar mehrere Monate. Dr. Wiete Schramm, Ärztin bei TÜV Rheinland, erklärt: „Gesunden Menschen bereiten die Keime normalerweise keine Probleme. Erhöhte Infektionsgefahr besteht aber für Menschen mit schwachem Immunsystem oder bei Erkältungswellen.“

Der beste Schutz vor Smartphone-Keimen? 

  • Hände mit Seife waschen: vor jeder Mahlzeit und nach jedem Toilettengang – je mindestens 30 Sekunden lang
  • Das Smartphone nicht mit an den Esstisch nehmen – denn winzige Essensreste können an dem Gerät haften bleiben und einen Nährboden für Keime bilden
  • Das Smartphone nicht mit auf Toilette nehmen – denn so können Krankheitserreger wie Koli-Bakterien an das Gerät gelangen
  • Regelmäßige Reinigung des Smartphones mit speziellen Hygienesprays oder Reinigungstüchern

An der Brille

Kann ich mich an meiner eigenen Brille anstecken? Und wie sollte ich sie reinigen, um eine Infektionsgefahr gering zu halten? Brillen kommen häufig mit Händen und Haut in Berührung – doch über die mikrobielle Besiedlung dieser Alltagsgegenstände ist bislang kaum etwas bekannt. Wissen Sie, wie sauber Ihre Brille ist? Ein großes Augen-Zentrum in Philadelphia veröffentlichte im März 2016 eine Studie und fand überraschenderweise 4  verschiedene Bakterien, die auf unseren Brille leben können.

Der Mikrobiologe Prof. Dr. Markus Egert von der Hochschule Furtwangen, bekannt für seine Untersuchungen zur Keimbelastung von Küchenschwämmen und anderen Gebrauchsgegenständen untersuchte nun erstmals umfassend die Mikroflora von Brillen. So gab es im Jahr 2018 in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 44,2 Millionen Personen, die ständig oder gelegentlich eine Brille trugen. Es gibt zwar Untersuchungen über die Keimbelastung von Brillen für Chirurgen oder für 3D-Brillen, welche in Kinos verliehen werden, doch zu den ganz regulären Brillen für Alt und Jung fehlten bislang die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Für die Studie wurden insgesamt 31 Brillen an je sieben Stellen (Rahmen, Nasenpolster, Gläser) mit Tupfern beprobt und nach der Anzucht auf Nährmedien die vorhandenen Bakterien untersucht. 21 Brillen stammten von Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule Furtwangen, zehn von Bewohnern eines Altenheims. „Alle untersuchten Brillen waren bakteriell besiedelt“, erläutert Prof. Dr. Markus Egert. „Am stärksten an Stellen mit direktem Hautkontakt wie Ohrbügel und Nasenpolster. Die geringste Keimdichte fand sich auf den Gläsern.“ Gemessener Spitzenwert waren 660.000 Bakterien/cm2 auf einem Nasenpolster. Auf den Gläsern der Altenheim-Brillen wurden aber deutlich mehr Bakterien als auf den Hochschul-Brillen nachgewiesen (230 Bakterien/cm2 gegenüber 40 Bakterien/cm2). Eine mögliche Erklärung dafür: Die altersbedingte Sehschwäche der Seniorenheimbewohner fördert die Verkeimung der Gläser, weil sie diese seltener reinigen, denn Fingerabdrücke oder ähnliche Verschmutzungen auf den Gläsern fallen ihnen weniger auf. Auf den Altenheim-Brillen zeigte sich zudem eine höhere Vielfalt an Bakterien (zehn Gattungen im Gegensatz zu zwei Gattungen auf den Hochschul-Brillen). Dazu passt: Auch die Hautflora wird mit zunehmendem Alter vielfältiger.

Die meisten Brillenträger reinigen die Gläser mit ihrem Hemd oder einem nahegelegenen Tuch. Dadurch wird das verschwommene Glas zwar klarer, das Glas wird jedoch nicht wirklich gut gereinigt. Häufige Augeninfektionen durch Bakterien auf Gläsern sind dann die Folge.  Es ist sehr üblich, dass Augenärzte Infektionen durch Brillen sehen, die nicht regelmäßig gereinigt wurden. Welche Erkrankungen entstehen durch schlechte Hygienemaßnahmen an Brillen?

Entzündung der Augenlider (Blepharitis): Diese wird typischerweise durch eine bakterielle Infektion verursacht. Es kann entweder die äußere Vorderseite des Augenlids betreffen, wo sich die Wimpern befinden, oder innerhalb der Augenlider. Zu den Symptomen zählen Brennen, Abblättern, Verkrusten, Reißen, Irritationen, Juckreiz und Rötung.

Infektion der Hornhaut (Keratitis): Hierbei handelt es sich um eine Entzündung, die schnell durch Bakterien auftritt und so schnell wie möglich behandelt werden muss. Zu den Symptomen zählen Schmerzen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit und Tränen oder Ausfluss vom Auge.

Bindehautentzündung (Conjunktivitis): Allgemein als rosa Auge bekannt, wird diese Infektion auch durch Bakterien verursacht. Symptome sind Entzündungen der äußeren Membran des Augapfels und des inneren Augenlids.

Microban®, der weltweit führende Anbieter von antimikrobiellen, geruchshemmenden und Oberflächenmodifizierungstechnologien, fand heraus, dass von 1.052 Befragten die Brille seltener als einmal pro Woche gereinigt wurde. Dadurch können sich Bakterien kontinuierlich ansammeln. Außerdem haben schmutzige Linsen Auswirkungen auf die Sichtweise. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Brille regelmäßig reinigen, um sie entsprechend zu desinfizieren.

Waschen Sie Ihre Gläser mit den Fingerspitzen mit etwas Handseife oder einem milden Spülmittel und warmem Wasser. Spülen Sie sie gründlich ab, um die gesamte Seife zu entfernen, und trocknen Sie sie dann mit einem weichen Tuch oder einem speziellen Mikrofasertuch. Sie können auch verdünnten Reinigungsalkohol verwenden, um Ihre Brille zu reinigen. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Konflikte mit speziellen Beschichtungen auf Ihren Linsen auftreten.

TIPP:Sonnenbrillen, Augentropfen oder Make-up sollten man daher nicht mit anderen teilen.

Kopfhörer / Ohrhörer

Wussten Sie, dass das Tragen eines Kopfhörers die Anzahl der

Bakterien im Ohr um 700 Prozent erhöht

– und das schon nach nur einer Stunde. Gemeinsam Musik hören und dabei die Kopfhörer teilen? Keine gute Idee. Im Rahmen einer Studie, die von OJHAS, einem Online-Journal für Gesundheit und verwandte Wissenschaften veröffentlicht wurde, stellten Wissenschaftler aus Indien fest: Auf 92 Prozent der getesteten Kopfhörer, die regelmäßig geteilt wurden, befanden sich schädliche Bakterien.

Hintergrund der Studie: In jüngster Zeit hat der weltweite Einsatz von Ohrhörern zugenommen, insbesondere bei Schülern und Studenten, die eine hohe Teilungsquote (kurzfristiges Verleihen von Kopfhörern) haben. Diese so gemeinsam genutzten Ohrhörer können leicht ein Verteiler und Vervielfältiger von potenziellen Krankheitserregern sein, die zu Otitis externa führen können.

Zweck der Studie: Vergleich des bakteriellen Wachstums des Außenohrs in Verbindung mit Ohrhörern und Beurteilung der Rolle von Ohrhörern als Verteiler oder Vervielfältiger der Mikroorganismen.

Material und Methoden der Studie: 50 freiwillige männliche Probanden (Alter 18-25 Jahre) wurden ausgewählt und in zwei Gruppen, A und B, entsprechend der Verwendung von Ohrhörern unterteilt. Die Teilnehmer der Gruppe A waren Schüler im Alter von 18 bis 25 Jahren (Durchschnitt 21 ± 2,2), die selten oder nie Ohrhörer verwenden. In dieser Gruppe wurden die Abstriche (Ohr und Ohrhörer) zufällig gesammelt. Bei den Probanden der Gruppe B handelte es sich um Schüler im Alter von 18 bis 25 Jahren (durchschnittlich 20,84 ± 2,5), die ständig mit Kopfhörern Musik hörten und immer mindestens 30 Minuten dauerten. Die Abstriche (Ohr und Ohrhörer) wurden unmittelbar nach dem Gebrauch des Kopfhörers gesammelt.                                               

Ergebnisse der Studie: In Gruppe A wurden Bakterien in 20 (80%) Ohr- und 14 (56%) Ohrhörerabstrichen gefunden. In Gruppe B wurden Bakterien bei 23 (92%) Ohr- und 17 (68%) Ohrhörerabstrichen gefunden. Die Gruppe B zeigte ein starkes Wachstum und einen signifikanten Anstieg der Anzahl von Bakterienwachstum nach häufigem und ständigem Gebrauch.                                                                                   

Schlussfolgerung: Die häufige und ständige Verwendung von Ohrhörern erhöht das Bakterienwachstum im Ohr und die gemeinsame Nutzung von Ohrhörern könnte ein potenzieller krankmachender Faktor sein. Es ist daher immer besser, den Kopfhörer nicht zu verleihen oder zu teilen. Sollte dies dennoch geschehen, bitte vor dem Verleihen oder teilen Höhrer reinigen.

—-> weiter geht es mit dem Thema Bakterien in der Wohnung

Jedem Zusatzstoff ist eine sogenannte E-Nummer zugeordnet.

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