12. Oktober 2024

Gefährliche Glücksbringer

 

 

 

Halsketten mit dem Samen der PaternostererbseAbrin, Bitte nicht an den schönen roten Köpfen der Spieße kauen !!das stärkste pflanzliche Gift, ist wie auch das RIZIN oft Thema in Radio, Fernsehen, Magazinen und Tageszeitungen gewesen, aber meist als Inhaltsstoff in angeblich glücksbringenden Schmuckstücken wie Armbändern, Ohranhängern, Bowlenspießen, Halskettchen oder Broschen.

 

 

Aufrund der Komplexität und Aktualität des Themas

Rizin-Nowitschok

habe ich nun diesen Bereich um

das noch stärker wirkende in der Natur vorkommende

pflanzliche Gift ABRIN

erweitert

 

sieht hübsch aus, darf aber nicht in Kinder-Hand geratenSeit vielen hundert Jahren sind die Paternostererbsen – nur hier kommt das tödlichste aller Pflanzengifte, das ABRIN vor – ebenfalls Thema von geklärten und nicht aufgeklärten Kriminalfällen.

Über Rizin hatte ich schon ausführlich geschrieben. Einmal unter „Rizin als Waffe“ und weiter beschrieb ich Rizin im Vergleich zum Nowitschok unter dem Thema „Die stärksten Gifte aus Natur und Labor„. Und dann war das tödliche Gift Rizin, für das ein Gegenmittel nicht bekannt ist, bei mir ein Thema in dem Kapitel RICINUS. Auch habe ich über das Neueste im Fall des Mordversuchs an Ehepaar Skripal in Salisbury und über den Unglücksfall in Amesbury geschrieben. Hier wurde einer 3-fachen Mutter ein kleines Geschenk zum Verhängnis.

 

Und dies sind die Kapitel zum Thema ABRIN, das tödliche Gift in der Paternostererbse:

 

 

Vorkommen

Die Paternostererbse (Abrus precatorius), auch Paternosterbohne oder  Krabbenaugenwein genannt, ist eine Giftpflanze, die heute in den gesamten Tropen verbreitet ist und vermutlich aus Indien stammt. Dieser mehrjährige, verholzende Ranker erreicht Wuchshöhen von bis zu 10 m. Die kleinen, kurzgestielten, weißen bis purpurfarbenen Blüten erscheinen in langgestielten Dolden in den Blattachseln.

Paternostererbse mit RüchtenIn Europa sind vor allem die ovalen Samen bekannt. Ihr Durchmesser beträgt ungefähr 6–7 mm und sie sind an den Enden abgerundet. Sie sind hart und glänzend. Sie sind von scharlachroter Farbe, das obere Drittel ist schwarz und erscheint als schwarzer Punkt. Diesem Umstand verdanken sie ihren Namen „Gebetsperlen“ und ihre Verwendung für Rosenkränze und andere Gebetsketten in christlichen und buddhistischen Kulturen.

In weiten Teilen Indiens werden sie als „Rati“ bezeichnet und zum Abwiegen Vergleich der beiden Samen mit dem Gift RIZIN und ABRINvon Gold verwendet, da das Gewicht eines Samens etwa einem Karat entspricht (daher der Name). Diese Früchte enthalten das hochgiftige Protein Abrin. Vor allem durch die zunehmende Verbreitung von Naturschmuck aus Paternostererbsen stellt dieses Gift eine Bedrohung dar. Außerdem wird der Strauch als Zierpflanze verwendet.

Samenkapsel mit Samen der PaternostererbseAbrin ist ein pflanzliches Gift der Paternostererbse (auch: AbrusbohneAbrus precatorius) und zählt zu den tödlichsten Giften überhaupt. Die tödliche Dosis wird je nach Verabreichungsweg auf ca. 0,1 bis 1000 µg/kg Körpergewicht geschätzt.

 

Dies bedeutet im ungünstigsten Fall:

Mit einem Gramm Abrin können 133.000  Menschen getötet werden. Noch einmal wiederholt: Einhundertdreiunddreißigtausend !!

lauter potenziell todbringende SamenChemisch ist Abrin mit dem Ricin – kann auch mit „z“ (Rizin) geschrieben werden – ein Lektin und mit dem Rizin des Wunderbaums verwandt. Das Toxin Abrin wird in der Natur ausschließlich von der Paternostererbse gebildet. In den Samen der Paternostererbsen sind 0,08 % Abrin enthalten. Das Toxin liegt im Inneren der Samen vor und ist von der Samenschale vor einer Freisetzung geschützt. Wird die Samenschale verletzt oder zerstört (z. B. durch Kauen), kann das in den Samen enthaltene Toxin freigesetzt werden.

 

Namen

  • Paternosterbohne
  • Paternostererbse
  • Krabbenaugenwein

Die Engländer nennen die Paternostererbse auch:

  • Crab’s eye  (Krabben-Augen)
  • Crab’s eye creeper (Krabben-Augen-Schlingpflanze)
  • Cock’s eyes (Hahns Augen)
  • Rosary Pea (Rosenkranzerbse)
  • Paternoster pea (Gebetsperle)
  • Love pea (Liebesperle)
  • Prayer bead (Gebetskette),
  • John Crow bead (John Crow Perle – John Crow, der gewöhnliche jamaikanische Geier, war einst als Aaskrähe oder Truthahngeier bekannt.)
  • Coral bead (Korallenperle)
  • Red-bead wine (Rotweinperle)
  • Country licorice (Landlakritze)
  • Indian licorice (indisches Süßholz)
  • Wild licorice (Wildlakritz)
  • Jamaica wild licorice (Jamaika Süßholz)
  • Akar Saga (Name für Paternostererbse in Malaysia)
  • Coondrimany (ein weiterer Name für Paternostererbse)
  • Jumbie bead (als Jumbie wird in karibischen Ländern ein Dämon oder ein bösartiger Geist genannt, also etwa: Böse-Geist-Perle)
  • Ratti/Rettee/Retty (Ratti ist eine indische Gewichtseinheit) 1 Ratti entspricht 182,25 mg oder 0,91 Carat
  • Weather plant (Wetterpflanze)

 

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Aus dem Samen vom

Pater-Noster-Baum

werden wie auch von dem Samen der

Pater-Noster-Erbse

ROSENKRÄNZE  hergestellt.

Pater-Noster-Baum, auch Japanischer Flieder genanntAaus den Samen werden Rosenkränze hergestelltDie Paternostererbse darf man nicht verwechseln mit dem Paternosterbaum, auch Persischer Flieder oder Chinesischer Holunder genannt. Den Namen Paternosterbaum verdankt er dem Umstand, dass aus seinen Samen Rosenkränze hergestellt werden, eine Tradition, die von südeuropäischen Klöstern ausgegangen ist. Aus den Samen werden wie auch aus dem Samen der Paternostererbse Schmuckketten hergestellt.

 

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Medizinische Bedeutung

Obwohl das Abrin als eines der tödlichsten bekannten Pflanzengifte gilt und ein einzelner, gut zermahlener Samen einen erwachsenen Menschen töten kann, sagt man dieser Schlingpflanze, der Paternostererbse und dem todbringenden Samen mit dem Toxin Abrin, eine Menge positiver Wirkungen auf den menschlichen Körper zu. Bereits im 6. Jahrhundert wurde der Paternostererbse eine heilende Wirkung nachgesagt. Später wurde dann, vor allem im 15. und 16. Jahrhundert, die Pflanze einschließlich der Wurzel und der Samen für die verschiedensten Erkrankungen empfohlen.

Hier einige Behandlungsansätze aus den letzten Jahrhunderten bis heute:  

  • Ein Auskochen der Blätter wurde für Skorbut, Husten, Bronchitis, Sprue (Durchfall) und Hepatitis und als Kältemittel empfohlen.
  • Sie werden auch bei schmerzhaften Schwellungen, Augenentzündungen, Krebs, Syphilis und Leukodermien angewendet.
  • Die Samen wurden zur Behandlung von Fieber, Malaria, Kopfschmerzen, Wassersucht und zur Austreibung von Würmern verwendet.
  • Ein Abkochung der Samen wird für Bauchbeschwerden, Konjunktivitis und Malaria eingesetzt.
  • Zentralafrikaner verwenden pulverisiertes Saatgut als orales Kontrazeptivum 
  • Es wird auch verwendet, um hohen Blutdruck zu senken und starke Kopfschmerzen zu lindern.
  • Wasser aus den gekochten Wurzeln wird zur Heilung von Husten, Bronchitis, Halsschmerzen und auch als Brechmittel verwendet.
  • In Burma werden die Wurzeln der Paternostererbse verwendet um Husten zu lindern.
  • In China werden die Samen verwendet um ein Erbrechen auszulösen, um den Darm bei Verstopfung zu entlasten, um Darmwürmer zu vertreiben, um die Schweißsekretion anzuregen und das Abhusten zu fördern.
  • Einige im UK lebende Asiatinnen benutzen den Samen um bei einer bestehenden Schwangerschaft den Fötus abzutreiben, wohl wissend, dass dies auch tödlich enden kann.
  • Bei Lepra wurde eine Paste der Samen mit Butter vermischt topisch aufgetragen; bei Ischias, Steifheit der Schulter und Lähmung wird die betroffene Region mit einem Rasiermesser eingeschnitten und eine Paste der Samen darauf aufgetragen
  • ein Stück Wurzel, das um das Handgelenk gebunden ist, soll Hautkrankheiten vorbeugen;

 

Maßeinheit

Die Samen von Abrus precatorius sind sehr gleichmäßig im Gewicht. Früher verwendeten Inder diese Samen, um Gold zu wiegen, indem sie ein Maß namens Ratti benutzten, wobei 8 Ratti = 1 Mascha; 12 Mascha = 1 Tola (11,6 Gramm).

Ein Ratti ist eine traditionelle Indische Gewichtseinheit, festgelegt auf genau 0.1215 gram. Dieses Gewicht entspricht einem Ratti-Samen (=Paternostererbsen-Samen)

  • 1 tola = 12 masha oder 11.664 Gramm1 Carob-Samen = 200 mg = 1 Karat
  • 1 tank = 4 mashas oder 3.888 Gramm
  • 1 masha = 8 ratti oder 0.972 Gramm
  • 1 Ratti (Sunari ) Goldsmith = 121.5 mg
  • 1 Pakki Ratti ( für Astrologische Edelsteine = Diamanten) = 1.5 x Sunari Ratti = 1.5 x 121.5 mg = 182.25 mg = 0.91 Carat

 

  • Umwandlung von Carat und Ratti in mg
  • 1 Carat = 200 mg
    1 Ratti = 121.5 mg (in der ayurvedisschen Heilkunde ist dieses Rati gebräuchlich)
    1 Ratti = 182.25 mg

 

Pressemeldungen

www.heute.at (09.01.2018)

wird am Strand in Marbella verkauftKurz vor Weihnachten wollte sich eine 44-jährige selbst beschenken und kaufte sich auf dem Christkindlmarkt in Zürich ein rotes Armband. Eigentlich sollte der Armschmuck der Frau als Talisman dienen. Beinahe wurde der Kauf zur tödlichen Falle. Bei einer südamerikanischen Standbesitzerin hatte die Protagonistin dieser Geschichte Mitte Dezember ein rotes Armband erworben, das mit ovalen schwarz-roten Kügelchen verziert war. Das Besondere an der Armkette waren Huayruro-Samen wurde ihr am Verkaufsstand erklärt. Den Hülsenfrüchten, hierzulande wohl eher unter dem Begriff Paternostererbse bekannt, wird eine glückbringende Wirkung nachgesagt. Dass die Schmuck-Accessoires jedoch auch hochgiftig sind, wusste die Armband-Kundin nicht.

 

www.sonnige-Kanaren.de (22.11.2017)

Sieht schön aus, ist aber tödlich, wenn man auf einem Samenkorn kaut. Verkauf in Europa verbotenDie Polizei auf Gran Canaria hat am 15. November 2016 in Vicendario giftigen Schmuck von einem Straßenhändler beschlagnahmt. Die Armbänder, Rosenkränze und Anhänger waren mit Samen der Paternostererbse (auch als Paternosterbohne, Crab’s Eyes oder Krabbenaugenwein bekannt) gefertigt worden. Die Samen sind scharlachrot, diese Kettenanhänger können Menschen umbringendas obere Drittel ist schwarz, sie sind hart und glänzend und sind auch als Gebetsperlen bekannt. Sie stammen eigentlich aus Indien, sind aber heute in den ganzen Tropen verbreitet. Das Verschlucken oder auch der direkte Kontakt mit einer Wunde ist giftig. Der 64-jährige spanische Straßenverkäufer war bereits im November 2014 wegen des gleichen Vergehens aufgefallen. Damals hatte man ihn schon über die Giftigkeit aufgeklärt. Er ist Wiederholungstäter und muss sich nun wegen des Verbrechens gegen die öffentliche Gesundheit verantworten.

 

„schwäbische“ © Schwäbischer Verlag (27.09.2004)

Armband soll das Baby "beschützen" und vor bösen Geistern bewahren

Das Hessische Sozialministerium hat am Freitagabend vor „Samba“-Rasseln gewarngefunden in einem Schmuckgeschäft in Peru. Wenn Baby einen Samen zerkaut - TOD !!t, die mit etwa 5 Millimeter großen dunkelroten Samen der Paternoster-Erbse (Abrus precatorius) gefüllt sind. Werden diese verschluckt, könne es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Verwendung finden die Samen der Paternoster-Erbsen nach Angaben des Diese Sambarassel enthält das tödliche wirkende Gift Abrin in den PaternostererbsenMinisteriums auch zur Verzierung afrikanischer Musikinstrumente oder als Zusatz zu Trockengestecken im Blumen-Dekorationshandel. Anlass für die Warnung ist dem Ministerium zufolge die Einlieferung von zwölf Kindern und ihrer Kindergartenbetreuerin mit starken Vergiftungserscheinungen in ein Wiesbadener Krankenhauses.

Hier bitte nicht am verkehrten Ende knabbern, könnte fatal endenBeim Spielen mit einer „Samba“-Rassel hatte sich der Griff gelöst und die Samen fielen heraus. Die Kinder spielten mit den Samen und nahmen sie auch in den Mund. Durch das entschlossene Eingreifen der Kinderbetreuerin seien die Kinder jedoch rechtzeitig ärztlich versorgt worden, teilte das Ministerium weiter mit. Die Rassel wurde der Mitteilung zufolge vor drei bis vier Jahren erworben. Hwer es vornehm will, auch in gestempeltem Silber. Bitte niemals die Erbsen anknabbern !!!ersteller, Lieferant und genaue Produktbezeichnung seien nicht zu ermitteln gewesen. Stichproben des Regierungspräsidiums Darmstadt hätten ergeben, dass andere Modelle von „Samba“-Rasseln keine giftigen Inhaltsstoffe enthielten, sondern Plastikperlen, Steinchen oder andere Samen und Körner.

 

 

Berliner Woche (18.07.2013)

Da die Samen durchbohrt sind, ist das todbringende Gift leicht zugänglichAufgrund des attraktiven Aussehens erfreut sich Schmuck aus der Paternostererbse zunehmender Beliebtheit. Die Paternostererbse stammt ursprünglich aus Indien, heute ist sie in den Tropen der ganzen Welt verbreitet. Die blutroten Samen mit dem schwarzen Fleck hängen aufgereiht zu Halsketten und Armbändern auf Märkten. Doch Vorsicht, wenn man an so einer Kette herum kaut und eine zerkaute Erbse verschluckt, kann es zu Vergiftungen und sogar zum Tod kommen. In der Paternostererbse lauert ein todbringendes Protein, das sogenannte Abrin. Es ähnelt in seiner physiologischen und toxischen Beschaffenheit Schlangengiften

 

meinbezirk.at  (21.02.2013)

Ohranhänger mit PaternostererbsenPaternostererbsen sehen auf den ersten Blick aus wie Marienkäfer und werden oft zu Kettchen und Ohrschmuck (siehe Bild rechts)  verarbeitet. Was deren Besitzer jedoch nicht wissen: Bereits eine oder zwei dieser Früchte, zerkaut und heruntergeschluckt, können einen Erwachsenen töten! Ein Same enthält ca. 75 mg des Giftstoffs Abrin. Schon 40 mg führen zu schweren Vergiftungserscheinungen – für Kinder kann diese Dosis bereits tödlich sein. Symptome zeigen sich wenige Stunden bis Tage nach dem Verzehr: Magenbrennen, Krämpfe und Durchfall sind die ersten Anzeichen. Dann gilt: Arzt aufsuchen bzw. Giftnotrufzentrale anrufen. Am besten aber: Schmuck mit Paternostererbsen für Kinder unzugänglich aufbewahren oder am besten gar nicht erst kaufen.

 

 

YAHOO-Lifestyle (17.01.2017)

Ein Kleinkind verschluckte auf einem Segelturn eine Perle (Paternostererbsen-Samen) der Großmutter. Siehe Bild rechts!

A toddler almost died on a Caribbean cruise after being poisoned by swallowing a seed in a souvenir necklace owned by her grandmother. Samantha Gandy of Monroe, Louisiana was sailing with her 2-year-old daughter Audrey on the Carnival Dream. On Wednesday morning, the toddler was running a high fever and was drooling. According to the Associated Press, the ship’s doctor initially thought the girl had a virus, then later said that she might have ingested a bead made from a plant called Crab’s Eye, or abrin. The Crab’s Eye seed is more toxic than ricin. When the ship arrived on Thursday in San Juan, Puerto Rico, Audrey was rushed to the hospital. “Well we found out a seed she ate is so poisonous that one seed can kill an adult,” Gandy wrote on Facebook. “But luckily only a small hole was made in it so she should be ok but it was too close for comfort.”

 

Berner Zeitung (26.08.2006)

Modeschmuck aus Samen der Paternostererbse sind auf dem Berner Märit ein Verkaufsschlager. Was keiner weiss: In den zu Hals-und Armketten verarbeiteten Samen ist Abrin enthalten. Abrin ist ein pflanzliches Toxin und zählt zu den tödlichsten Giften überhaupt. Das berichtet die Berner Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. „Abrin gehört in keinen Haushalt“, warnt das Toxikologische Zentrum in Zürich. Vom Kauf des Modeschmucks raten die Experten deshalb dringend ab. Alarmiert sind auch die Berner Behörden. „Das dürfen wir nicht dulden“, sagte der städtische Polizeiinspektor Jean-Claude Hess.

 

 

ABRIN als Waffe

The GUARDIAN (08.04.2015)

A 16-year-old boy has pleaded guilty to attempting to buy a deadly biological toxin over the internet.

The teenager from Mossley, Greater Manchester – who cannot be named for legal reasons – wanted to obtain a poison called abrin, said to be 30 times more toxic than ricin.

He entered a guilty plea at Manchester youth court on Wednesday on the basis that he tried to purchase the toxin online to kill himself, Greater Manchester police said.

 

NCBI –National Center for Biotechnology Information USA (09.08.2018)

Hier wird der extrem seltene Fall einer Rettung eines missglückten Selbstmordversuchs nach ABRIN-Vergiftung beschrieben.

A 27-year-old man presented to the emergency department (ED) with multiple episodes of vomiting and liquid black stools. The patient revealed that he had intentionally ingested the powder of 10 ground Abrus precatorius seeds in a suicide attempt approximately 30 minutes prior to ED arrival. The patient had ground up the seeds and mixed the powder with water to make a liquid slurry. After he ingested this liquid slurry, he decided that he did not want to go through with the suicide and self-administered 50 grams of activated charcoal orally just prior to presenting to the ED.

Intravenous fluid boluses and anti-emetics were administered. Despite the history of self-administered charcoal, activated charcoal (50 grams) were administered orally in the ED. Laboratory tests revealed: sodium of 143 mEq/L, potassium of 4.0 mEq/L, chloride of 100mEq/L, carbon dioxide of 26mEq/L, urea nitrogen of 16 mEq/L, creatinine of 1.0mg/dL and glucose of 98 mg/dL. Liver function tests and CBC were normal. Salicylate, acetaminophen, and ethanol levels were within normal limits, and urine drug screen was negative.

Upon re-evaluation, the patient continued to have diarrhea but had stopped vomiting. His tachycardia and abdominal tenderness also resolved during his ED evaluation. The patient was medically cleared after ~ 8 hours in the ED for psychiatric evaluation. One month follow-up phone call revealed no further sequelae from his ingestion.

 

„Manchester Museum Herbarium“ (23.11.2016)

Aber diese Samen sind mehr als nur schön. Sie haben ihr TOXIC-Paternostersamen, bei eBay, Amazon und in Gärtnereien erhältlichLabel erhalten, da sie das Toxin Abrin enthalten, das eine sehr niedrige tödliche Dosis hat, die in der Literatur als etwa 0,1-1 μg / kg angegeben wird, was es zu einem der giftigsten bekannten pflanzlichen Produkte macht. Abrin wirkt durch Hemmung der Proteinsynthese, so dass alle Zellen im Körper betroffen sind. Ein paar Stunden nachdem eine Person eine tödliche Dosis von Abrin eingenommen hat, kann es innerhalb von 36-72 Stunden zu schwerem Erbrechen, Magen-Darm-Blutungen, Dehydration, Multi-Organschäden und zum Tod kommen.

 

FOCUS ONLINE  (August 2018)

IPaternostererbsen-Samenkapselnn der Paternostererbse lauert ein todbringendes Protein, das sogenannte Abrin. Es ähnelt in seiner physiologischen und toxischen Beschaffenheit Schlangengiften. Schon der Verzehr einer einzigen Erbse kann für den Menschen den Tod zur Folge haben. Bei einer Vergiftung erleidet das Opfer zunächst Magenschmerzen, bevor ein Brechreiz auftritt. Der Vergiftete fällt bald darauf ins Koma. Wenn schließlich der Blutkreislauf zusammenbricht, stirbt der Mensch. Die Paternostererbse wird in manchen tropischen Ländern als Waffe für Giftmorde genutzt. Die angespitzte Erbse wird dem Opfer dabei in die Haut gestochen. Dadurch gelangt das Gift direkt in den Blutkreislauf und löst mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod aus.

 

King’s American Dispensatory (1881)

Das "King's American Dispensatory"King’s American Dispensatory ist ein Buch, das erstmals im Jahr 1854 veröffentlicht wurde und die Verwendung von Kräutern in der amerikanischen medizinischen Praxis behandelt.
Hier findet sich folgende fast unglaubliche Geschichte aus dem Jahre 1881: Die Herstellung einer SUTARI zum Töten von Rindern:
 
Kurz zusammengefasst wird eine Paste aus Paternostererbsen-Samen hergestellt, zu einer Pfeilspitze geformt und getrocknet. Diese etwa 2 cm lange hart gewordene Spitze wird auf ein Bambusrohr gesteckt und dann an die gewünschte Stelle des Tieres (z. B. Rind zwischen den Hörnern) gestoßen. Die gifthaltige Spitze bricht ab und steckt im Tier, dass nach 2-3 Tagen ohne sichtbare äußere Verletzung stirbt.
 
Hier der Originaltext: An 1881 work by the District Superintendent of Police for British-occupied Bengal details the preparation and use of the sutari for the killing of cattle and in at least six murder cases. A native, promised a reduced sentence for the poisoning of a fellow villager’s bullock in exchange for his testimony, demonstrated the technique. First the outer shells of red or white seeds were cracked between stones, then the two cotyledons from within thirty or forty seeds were soaked in water for ten minutes. These seeds were ground to a paste and rolled up into six sharp-ended one-inch cones, which were inserted into either end of three pieces of straw and „exposed to the moderate influence of the sun“ to dry, whereupon they regained some of the original hardness of the seed. In this account, the sutaries were described as being these cones, entirely made up of the hardened seed paste. The dried cones were checked for sharpness, and if need be, whetted with a brick and re-set. Finally, to prevent softening, they were waterproofed by „burying them for a night in some sort of animal grease.“ For testing, which Major Ramsay asked to be done exactly like a surreptitious killing, the prisoner set two sutaries into a 1.5-inch wooden handle meant to be held in the hand by pressing them into a rag stretched over sockets in the wood. A wandering „Brahmanee bull“ was procured, and the prisoner brought the sutari down in one direction and away in the other, so as to break off the cones inside the animal’s flesh behind the horn, then pressed the skin over the broken ends leaving no obvious trace of the injury. This process was repeated with two more cones to the base of the animal’s tongue. The bull died after 34.5 hours, leaving no visible trace of the sutaries but a small amount of pus at the wound site, whose swelling had mostly subsided by the time of death.
 
 
Pharmacographia Indica (1890)

Die unglaubliche Toxizität von Abrin wurde gelegentlich verwendet, um Menschen im Bengalen des 19. Jahrhunderts heimlich zu töten. Bengalen ist eine Region im Norden Indiens. 1947 wurde Bengalen geteilt in die indischen Bundesstaaten Westbengalen und Tripura und später im Osten entstand Bangladesch. Die Samen wurden zu einer Paste gemahlen und zu einer ganz kleinen Kugel geformt, die man SUI nannte. Formt man eine kleine Spitze von etwa 2 cm, dann wurde diese SUTARI genannt. Die Kugel wurde in der Sonne getrocknet und wurde dadurch sehr hart. An diese Kugel befestigte an einen kleinen Griff bzw. eine kleine Stange. Damit schlug man dann überraschend gegen die Wange des Gegners. Die Kugel mit der tödlichen ABRIN-Dosis steckte in der Haut – 2 bis 3 Tage später war das Opfer tot.

 Eine kleine Geschichte erzählt von LAURA COOPER. Sie hat als VOLUNTEER im „Manchester Museum Herbarium“ gearbeitet.(23.11.2016)

Das kleine unscheinbare Kästchen mit den roten "Perlen"Während der Freiwilligenarbeit im Herbarium stieß ich auf mehrere kleine Kästen mit bezaubernd leuchtend roten Samen und einem ebenso grellen TOXIC-Schild. Sie wurden als Samen von Abrus precatorius bezeichnet, und dass einer ihrer gebräuchlichen Namen Rosenkohl ist, legt nahe, dass ich nicht der erste bin, der von ihrer Schönheit aufgenommen wird. Die Samen von Abrus precatorius haben das auffällige Rot von Weißdornbeeren, die mit einem schwarzen Fleck am Hilus bedeckt sind, aber glänzend und robust genug, um gebohrt zu werden, um Perlen für Schmuck herzustellen.

Der Kontrast zwischen der Schönheit der Samen und ihrer Toxizität inspirierte uns, eine Blog-Serie über giftige Pflanzen namens The Poison Chronicles zu beginnen. Wir wollen sehen, wie sie töten können, aber auch warum sie diese Fähigkeit entwickelt haben und ob die Pflanze andere medizinisch nützliche Produkte hat.

Aber diese Samen sind mehr als nur schön. Sie haben ihr TOXIC-Label erhalten, da sie das Toxin Abrin enthalten, das eine sehr niedrige tödliche Dosis hat, die in der Literatur als etwa 0,1-1 μg / kg angegeben wird, was es zu einem der giftigsten bekannten pflanzlichen Produkte macht. Abrin wirkt durch Hemmung der Proteinsynthese, so dass alle Zellen im Körper betroffen sind. Ein paar Stunden nachdem eine Person eine tödliche Dosis von Abrin eingenommen hat, kann es innerhalb von 36-72 Stunden zu schwerem Erbrechen, Magen-Darm-Blutungen, Dehydration, Multiorganschäden und zum Tod kommen. Die unglaubliche Toxizität von Abrin wurde gelegentlich verwendet, um Menschen im Bengalen des 19. Jahrhunderts heimlich zu töten. Die Samen wurden zu einer Paste gemahlen, die zu einem Punkt geformt wurde, der als Sui bekannt ist und in der Sonne aushärten gelassen wurde. Dieses wurde dann an einem Griff befestigt und durch die Haut der Person durch einen heimlichen Schlag auf die Backe gesteckt.

 

Laura sagt sehr weise und richtig am Ende ihrer Arbeit:

Abrus precatorius zeigt die facettenreiche Natur der Pflanzen:

Hier eine Schönheit und dort ein (potentieller) Mörder; hier ein starkes ein Toxin und und dort Verwendung in der Medizin verwendet.

 

An diesem POST wird weiter gearbeitet,

daher bitte Geduld

Jedem Zusatzstoff ist eine sogenannte E-Nummer zugeordnet.

WILD- und Heilpflanzen

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