3. Mai 2024

Gratismeilen mit SCHOKO-Pudding

12 tausend Schoko-Puddings - lecker, lecker, leckerEin Amerikaner, nennen wir ihn Darren Campbell, musste 1999 mit seiner Familie mehr als 12.000 süße Schokoladen-Puddings zu essen. Zur Belohnung gab es damals über eine Million Bonus-Meilen von American Airlines. Darren ist seitdem Vielflieger und sitzt meist in der First-Class.

Wenn Darren heute in Urlaub fliegen will, dann geht er einfach nur zum Flughafen und bucht seine Reise. Bezahlen muss der US-Amerikaner schon seit 19 Jahren nicht mehr. Seine Frau und Kinder ebenfalls nicht. Sie leben von einem Geniestreich des Familienoberhauptes – und viel Fingerarbeit.

Hat mir alles mein PAPA geschenktDarren entdeckte 1999 eine Werbeaktion einer großen Lebensmittelmarke, ich nenne sie ABC. Dieser Konzern verkauft in den USA nahrhafte Produkte von Suppen bis Eiscreme. Kurz vor der Jahrtausendwende ging ABC eine Kooperation mit American Airlines ein. Der Deal: Kunden würden für je zehn eingesandte Barcodes von ABC-Produkten 500 Gratis-Meilen des Vielfliegerprogramms von American Airlines bekommen.

Darren witterte eine Gelegenheit. Der Ingenieur ist ein leidenschaftlicher Mathematiker. Später sagte er einmal, er habe in seiner Jugend über eine Karriere als Profi-Pokerspieler nachgedacht, weil er sich Karten so gut merken und Chancen ausrechnen konnte. Er verwarf die Idee aber, weil ihm an Pokertischen zu viel geraucht wurde.

Darren ging also in den nächsten Supermarkt und scannte die gesamte Produktpalette von ABC, um herauszukriegen, mit welchem Produkt er für den geringsten Preis die meisten Bonus-Meilen einheimsen könnte. Zuerst probierte er es mit Suppen aus der Konserve für 90 Cent pro Dose, verwarf das aber schnell wieder, als er den Schokopudding entdeckte.

SupermarktEine kleine Packung Pudding kostete bei einer Discounter-Kette nur 25 Cent und besaßeinen der Barcodes, den er benötige. Für 2,50 Dollar konnte er damit also 500 Gratismeilen erhaschen. 1.000 Gratismeilen, also der  doppelte Meilengewinn, wurde den ersten Kunden von ABC versprochen. Darren musste sich also sehr beeilen.

Also kaufte Darren Pudding und Pudding und Pudding. Er ging von Discounter zu Discounter und bat die Läden gleich um ganze Paletten voller Schokopudding. Das rief natürlich Erstaunen und Neugier hervor. Was will der Mann mit so viel Pudding? Philips konnte den Angestellten schlecht die Wahrheit sagen, sie hätten seine Taktik womöglich kopiert. Also machte er sich die Hysterie, die um die Jahrtausendwende bereits in vollem Gange war zu Nutze, und erzählte auf Nachfrage, er rüste sich für den Untergang der Welt zum Wechsel ins neue Jahrtausend. Scheinbar wirkte der Amerikaner verrückt genug, dass ihm die meisten diese Geschichte abkauften.

Daheim bei Familie Campbell stapelten sich fortan die Pudding-Paletten. Um den 1.000-Meilen-Bonus zu bekommen, mussten alle Barcodes allerdings innerhalb einer engen Frist eingesandt werden. Also verdonnerte Darren seine Frau und Kinder dazu, die Codes abzuknibbeln, bis alle Blasen an den Händen hatten. Die Familie hatte noch längst nicht genügend Codes, dafür aber Brechreiz und Würgereflexe beim Anblick von Schokopudding.

Darren kam da die rettende Idee. Er ging zum nächsten Obdachlosenheim und bot der Leitung einen Deal an. Wenn die Bewohner dieses Heimes für ihn die Barcodes von den Pudding-Verpackungen ablösen würden, würde er den gesamten Schokopudding spenden. Das Heim ließ sich auf den Deal ein. Darren bekam nicht nur seine Barcodes, sondern am Jahresende auch noch eine Steuerrückzahlung von 750 Dollar als Dank für seine edle Spende.

Das reduzierte seine gesamten Kosten für 12.150 Puddingpackungen von 3.037,50 Dollar auf 2.287,50 Dollar. Im Gegenzug bekam Darren von American Airlines 1.215.000 Bonusmeilen im Wert von etwas mehr als 150.000 Dollar. Ein gutes Geschäft. Mit dieser Menge an Meilen erreichte Darren auch gleich den Gold-Club-Status des Vielfliegerprogramms, mit dem einige Annehmlichkeiten verbunden sind, etwa Priority beim Check-In am Flughafen oder eine freie Platzwahl im Flugzeug.

Das Beste: Mit den mehr als eine Millionen Meilen fliegt die Familie Campbell heute noch gratis. Und es wird noch besser:  Anfang 2009 besaß diese clevere Familie Campbell sogar mehr als vier Millionen Bonusmeilen. Der Grund: So akribisch wie der Ingenieur bei der Pudding-Promotion vorging, so akribisch studiert er auch die Bonus-Angebote von Airlines – mit dem Ergebnis, dass er für jede Bonusmeile, die er einlöste, wieder neue Meilen bekam.

Jedem Zusatzstoff ist eine sogenannte E-Nummer zugeordnet.

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